Montag, 26. Juni 2006

Hilfe - wo bin ich?


So einfach, wie die Hinfahrt war, so kompliziert war der Heimweg. Aber der Reihe nach. Nach der Lakeside habe ich einen Abstecher zum neuen Freizeitzentrum "The Dome" gemacht. Dort sind Schwimmbad, Eisbahn und viele andere Sportarten unter einem. Dach zu finden. Gegenüber befindet sich das ASDA-Einkaufszentrum. Hier kann man rund um die Uhr einkaufen. Und es machen viele Leute auch am Sonntag davon Gebrauch.

Auf dem Weg zurück nach Rossington sah ich einen Waldweg, der in Richtung "Potteric Carr Nature Reserve" führte. Ich wusste nicht, was mich dort erwartete, aber ich hatte ja noch reichlich Zeit bis zum Anpfiff. Also fuhr und fuhr ich immer weiter in den Wald hinein. Nach mehrmaligem überqueren von Eisenbahnschienen stand ich schließlich vor einem Weg, der in das Reservat führte. Es war sehr schön, dort zu fahren. Keine Menschen (die waren ja alle bei ASDA und im Dome), nur Natur. Ab und zu gab es Unterstände, von wo aus man die im Naturschutzgebiet lebenden Vögel beobachten konnte. Was ich nicht wusste, was mir aber dann ein freundlicher Mitarbeiter zu verstehen gab: Es war verboten, ein Fahrrad mit sich zu führen. Er fragte mich, wie ich denn überhaupt in den Park gekommen sei. Das konnte ich ihm leider nicht genau beantworten, da ich die Orientierung verloren hatte. Er hat mir dann den Weg zum Ausgang gezeigt. Dort kam ich dann mit dem Mann an der Kasse ins Gespräch. Er hatte 16 Jahre in Frankfurt gearbeitet und sprach noch gut Deutsch. Er zeigte mir den Weg Richtung Rossington. Es schien allerdings eine Autostraße zu sein, und so nahm ich die einzige sonst noch verbleibende Abfahrt im Roundabout und landete in einem Industriegebiet. Am Ende der langen Hauptstraße konnte ich aber Wohnhäuser erkennen. Ich hatte eine Karte von Doncaster bei mir, allerdings befand ich mich jetzt schon am unteren Rand und musste noch einige Kilometer Richtung Süden. Als ich schließlich die Autobahn M18 überquerte, hatte ich eine Ahnung, wohin ich musste. Ich brauchte mich nur entlang der Autobahn zu bewegen und müsste dann irgendwann wieder auf die A638 kommen. Zwei ältere Radler, die nach eigenen Angaben bereits seit 60 Jahren dort lebten, hatte ebenfalls die Orientierung verloren und schimpften über die unzureichende Beschilderung. Da ich schneller war als die beiden, bin ich auch als erster in der Sackgasse gelandet, so dass ich zuerst einmal Christa anrufen musste, die ja mit dem Essen auf mich wartete. Zum Anpfiff würde ich es nicht mehr schaffen, das war mir klar. Also hieß es: Erst einmal zur letzten Kreuzung zurück und den anderen Weg nehmen. Um 16.00h hatte ich endlich einen Punkt erreicht, den ich kannte: Es war der Hintereingang des Reservats. Ich war in drei Stunden einen großen Kreis gefahren. Nun dauerte es noch 40 Minuten, bis ich endlich zu Hause war und mich, hungrig wie ich jetzt war, auf eine große Portion Kartoffeln und Gulasch freuen konnte. Und das Bier hat mir natürlich besonders gut geschmeckt

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